Folgen eines gestörten Wasser- und Elektrolythaushalts

Einer Umfrage zufolge nehmen fast 50 Prozent der deutschen Bevölkerung ein Drittel weniger Flüssigkeit zu sich als empfohlen [2], wenn man Kaffee, Schwarztee und alkoholische Getränke außen vor lässt, weil sie für die Wasserbilanz zu vernachlässigen sind. Besonders beim Sport führt eine zu geringe Trinkmenge ebenso wie ungeeignete Getränke oft zu Problemen.

Uwe Gröber, anerkannter Autor und Apotheker der Orthomolekularen Medizin, weist in seinem Buch „Metabolic Tuning statt Doping – Mikronährstoffe im Sport“ [4] darauf hin, dass sich besonders Wassermangel und Nährstoffverluste im Sport sehr schnell negativ auswirken, weil die Muskelzellen nicht mehr ausreichend versorgt werden. Und tatsächlich ist das schon bei einem Flüssigkeitsverlust von nur 2 Prozent zu beobachten, wie er durch starkes Schwitzen entsteht.

Beispiele für Mangelsymptome während der Leistungserbringung sind

  • bei Kalium-Mangel: Muskelschwächen und Muskellähmungen, weil die Muskeln quasi austrocknen;
  • bei Mangel an Natriumchlorid, Kalzium oder Magnesium: generell Muskelspasmen;
  • bei mangelndem Natriumchlorid: Tachykardien und Hypotonie;
  • bei zu wenig Magnesium: Emesis und Diarrhoe;
  • bei Kalziumdefiziten: unter anderem Herzrhythmusstörungen;

Trinkwasser als Elektrolytquelle
Da die Abgabe osmotisch wirkender Elektrolyte an den Körper nur in Verbindung mit Wasser möglich ist, sind ein ausreichender Wasseranteil im Körper und eine ausreichende Wasserzufuhr Grundvoraussetzungen für einen funktionierenden und gesunden Elektrolytstoffwechsel.

Um eine gute Bioverfügbarkeit der Elektrolyte im Wasser zu gewährleisten, müssen diese allerdings in löslicher Form vorliegen. Aber die Bioverfügbarkeit allein ist noch keine Garantie für eine ausreichende Elektrolytaufnahme im Körper. Denn letztlich ist die Zufuhrmenge entscheidend: Geringe Elektrolytmengen werden nachweislich besser absorbiert.

Der Arbeitskreis „Sport und Ernährung“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt für den Breitensport Trink- und Mineralwasser, das keine oder möglichst wenig Kohlensäure enthält, sowie verdünnte Fruchtsäfte [3]. Mineralwasser dient vor allem als Natrium-, Chlorid- und Kalziumlieferant, während Fruchtsäfte für die Kalium- und Magnesiumzufuhr sorgen.

Lange Zeit sprach man Wasser keine nennenswerte Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen zu. Dank moderner Verfahren ließ sich inzwischen jedoch zeigen, dass die Bioverfügbarkeit relativ hoch ist und beispielsweise für Kalzium bei 25 bis 45 Prozent und für Magnesium bei 35 bis 70 Prozent liegt. Da außerdem die Elektrolytmengen im Wasser nicht sonderlich hoch sind, kann man davon ausgehen, dass der Körper die mit dem Wasser zugeführten Elektrolyte gut aufnimmt.