Lithium in der Therapie

An der Medizinischen Fakultät der TU Dresden werden seit vielen Jahren Daten bipolar erkrankter Patienten ausgewertet. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte molekulare Strukturen ausschlaggebend dafür sind, welche Patienten von einer Lithiumtherapie profitieren, indem beispielsweise die Suizidalität gesenkt werden kann.
Seit 60 Jahren gehört Lithium zur äußerst wirksamen Standardtherapie bei Depressionen und Manisch-Depressiver-Krankheit (bipolarer Störung). Bislang liegen allerdings kaum wissenschaftlich belegte Studienergebnisse vor, wie der Wirkmechanismus des Spurenelements Lithium genau funktioniert und welche Personengruppen am meisten von einer entsprechenden Behandlung profitieren.
Professor Michael Bauer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie TU Dresden stellt fest, dass „Lithium eines der wenigen Medikamente ist, welches langfristig Suizidgedanken ausschalten kann.“ Lithium wird zwar schon seit 60 Jahren verordnet, kann die Wissenschaftler aber noch mit neuen Wirkaspekten überraschen, zum Beispiel mit neuro-protektiven Wirkungen bei Demenz und Gedächtnisverlust. Um Lithium genauer zu untersuchen, arbeitet seit 2008 ein internationales Forscherkonsortium an der Uni Dresden, welches mittlerweile über 3.000 Patienten aus- und bewerten kann. An die Ergebnisse werden große Erwartungen geknüpft.
Lithium löst eine Reihe von intrazellulären Effekten aus. Das Salz erhöht beispielsweise die Serotoninausschüttung, ein möglicher Grund dafür, warum es in der Therapie so wirksam einsetzbar ist. Auch viele endokrinologische Ungleichgewichte (Hypothyreose, hormonelle Dysbalancen zu Beginn und während der Menopause) können mit psychiatrisch relevanten Symptome einhergehen. Die Gynäkopsychiatrie ist der Spezialbereich, welcher sich psychischen Veränderungen und Erkrankungen von Frauen in der Schwangerschaft und Postpartalzeit (Stillzeit) bis ins zweite Lebensjahr des Kindes widmet. Gerade hier sind Lithium-Gaben den herkömmlichen Medikamenten überlegen, denn die Verträglichkeit ist gut und störende Empfindungen, die gerade bei klassischen Antidepressiva das Gefühlsdurcheinander dieser Umbruchsphasen nur verstärken würden, fehlen.
Die Klösterl-Apotheke stellt auf ärztliche Rezepte Lithium-20-orotat-Kapseln her.
Die Rezeptur lautet:
Lithium (als Lithiumorotat) 20 mg Reisstärke (Füllstoff) q. s.; m. f. caps. Nr. 60 |
München, den 19.4.16
Dr. med. Siegfried Schlett
Ärztliches Naturheilkundezentrum Aschaffenburg
Weissenburgerstr. 44, 63739 Aschaffenburg