27.05.2014

Hashimoto – Thyreoiditis vermehrt im Frühjahr

Wer zu dieser Jahreszeit an Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Gewichtszunahme leidet, bezeichnet dies in der Regel als Frühjahrsmüdigkeit. Jedoch können auch Schilddrüsenerkrankungen Ursache für diese unspezifischen Symptome sein,...

... so der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner e. V., Prof. Dr. med. Detlef Moka.

Dazu gehört auch die Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung, die v. a. Frauen von 40 bis 50 Jahren betrifft. Aus bisher unbekannten Gründen beginnt der Körper, das eigene Schilddrüsengewebe zu zerstören, wodurch allmählich Beschwerden wie bei einer Schilddrüsenunterfunktion entstehen, da die Produktion von Schilddrüsenhormonen abnimmt. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die jedoch oft im Frühjahr aufflammt, wenn das Immunsystem Infekte bekämpfen oder auf Pollen reagieren muss.
Bei Verdacht auf eine solche Erkrankung sollte ein Endokrinologe oder Nuklearmediziner aufgesucht werden. Dieser kann eine Diagnose stellen, indem er im Ultraschall typische Veränderungen der Schilddrüse erkennt und im Blut spezielle Antikörper nachweist.

Zur Therapie werden die fehlenden Hormone, die für den Energiehaushalt im Körper wichtig sind, ein Leben lang in Tablettenform eingenommen. Ist der Patient, auch mit Hilfe regelmäßiger Blutkontrollen, gut eingestellt, ist ihm ein beschwerdefreies Leben ohne verminderte Lebenserwartung möglich. Besonders in der Schwangerschaft ist eine optimale Therapie wichtig, um Entwicklungsstörungen beim Kind zu verhindern.

Obwohl keine Nebenwirkungen auftreten, fühlen sich manche Hashimoto – Thyreoiditis – Patienten auch bei optimaler Therapie nicht gesund. In diesem Fall können vor allem Patienten mit sehr hohen Antikörper-Konzentrationen zur Stärkung des Immunsystems und zur Linderung der Entzündungsaktivitäten Selen einnehmen.

Quelle: Berufsverband dt. Nuklearmediziner e.V., 05/2014

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