Wirksame Vorbeugung hat viele Aspekte

Wirksame Vorbeugung hat viele Aspekte
Bei der H1N1-Influenza handelt es sich um eine Tröpfchen- und Kontaktinfektion, woraus sich laut RKI die üblichen Prophylaxemaßnahmen ableiten lassen:

  • Hände häufig waschen und vom Gesicht fernhalten,
  • hygienisch husten (nicht in die Hand, sondern besser in den Ärmel sowie abgewendet von anderen Personen und mit größtmöglichem Abstand),
  • Menschenansammlungen meiden,
  • zu anderen Personen generell Abstand halten.

Allem voran ist ein leistungsstarkes Immunsystem die beste Vorbeugung, wobei Virusantikörper aus anderen, früheren Grippekontakten die Virusabwehr zusätzlich erhöhen können. Diese Erkenntnis ist ebenso wenig neu wie die Tatsache, dass sich die körpereigenen Abwehrkräfte über eine gesunde kohlenhydrat- und säurearme Ernähung steuern lassen – mit Verzicht auf Nahrungsmittel, die das Immunsystem schwächen, wie Schweinefleisch, Weißmehlerzeugnisse und alles Zuckerhaltige. Dies hat unter anderem positive Auswirkungen auf die Darmflora, die bei der Immunabwehr eine zentrale Rolle spielt.

René Gräber, Heilpraktiker und Gesundheitspädagoge der Sebastian-Kneipp-Adakemie (SKA) weist darauf hin, dass neben verschiedenen Naturheilverfahren auch die orthomolekulare Medizin durch gezielte Vitaminsubstitution einen wesentlichen Beitrag leisten kann. Abgesehen von Vitamin C sind die Vitamine B6 (besonders bei älteren Menschen) und E von Bedeutung. Denn ein Vitamin-B6-Mangel beeinträchtige die Interleukin-2-Produktion und die lymphozytäre Proliferation, ein Effekt, der sich in einigen Studien auch für das Vitamin E bestätigt habe.

Bewährte Methoden verdienen eine Chance
Angesichts des bisherigen, im Wesentlichen harmlosen Verlaufs der Erkrankung hält der Verein „Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V.“ die Applikation mangelhaft erprobter und stark risikobehafteter Medikamente weder für gerechtfertigt noch für vertretbar, zumal diese nach heutigem Kenntnisstand die Symptome nur unerheblich milderten.

Auch Schönhöfer erachtet die Auswirkungen der H1N1-Influenza weder als schwer noch als bedrohlich, selbst wenn die Schweinegrippe hoch infektiös sei. „Gesunde Menschen stehen das mit Hausmitteln durch“, so der Pharmakologe. Alternativ lassen sich die Influenza-Symptome wie Fieber (mindestens 38 Grad Celsius) begleitet von Schnupfen oder einer verstopfte Nase bzw. Halsschmerzen, Husten und Dyspnoe auch durch eine konservative oder alternative symptomatische Therapie mit fiebersenkenden Arzneien, Schmerzmitteln und Hustenblockern lindern.

Damit dies gar nicht erst nötig wird, ist eine wirksame Prophylaxe gefragt, die ein Höchstmaß an Sicherheit und Risikofreiheit bietet sowie eine gesunde Risiko-Nutzen-Relation. Will man diesen Ansprüchen gerecht werden, sollte man Impfentscheidungen nicht nur einzelfallbezogen treffen, sondern noch vor jedem Impfgedanken auf bewährte Mittel und Methoden zurückgreifen. Dazu gehört die Stärkung der körpereigenen Immunabwehr durch gesunde Ernährung und eine ausreichende wie gezielte Vitamin-Versorgung, aber auch die Einhaltung gewisser Verhaltensregeln, die die Ansteckungswahrscheinlichkeit zusätzlich verringert.

Diese Möglichkeiten verdienen es, vor jeder weitergehenden Überlegung ausgeschöpft zu werden. Denn zum Wohl der Patienten aber auch im Hinblick auf die malade Kostensituation im Gesundheitswesen ist ein verantwortungsvoller und wirtschaftlicher Umgang mit den verfügbaren Prophylaxeoptionen geboten.

AI

Quellen:

  1. Robert-Koch-Institut: Neue Influenza A/H1N1. Unter www.rki.de/cln_100/nn_205760/influenza.html?
  2. Gräber, René: Abwehrkräfte steigern und Immunsystem stärken. Unter www.naturheilt.com/Inhalt/Abwehrkraefte.htm
  3. Dehmer, Dagmar: Schweinegrippe. Wir brauchen die Massenimpfung. ZEIT ONLINE. Tagesspiegel 14.8.2009. Unter www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Schweinegrippe-Impfen;art122,2872556
  4. Nebenwirkungen. ZEIT ONLINE. Tagesspiegel 2.8.2009. Unter www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Schweinegrippe;art122,2862565
  5. Hirte, Martin et al: Die „Schweine-Grippe“ – harmlos für die meisten, lukrativ für wenige. Unter www.individuelle-impfentscheide.de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=1&Itemid=13
  6. Gallaher, W. R.: Towards a sane and rational approach to management of Influenza H1N1 2009. Virol J. Mai 2009
  7. Upphoff, H. et al: What will the next influenza season bring about: seasonal influenza or the new A(H1N1)v? An analysis of German influenza surveillance data.Euro Surveill. August 2009
  8. Sriwilaijaroen N. et al: Mechanisms of the action of povidone-iodine against human and avian influenza A viruses: its effects on hemagglutination and sialidase activities. Virol J. August 2009