Homöopathie - in der Praxis fest verankert

Homöopathie - in der Praxis fest verankert


Homöopathie ist eines der beliebtesten alternativen Therapieverfahren in Deutschland. Viele Therapeuten erweitern mit Homöopathie ihr Behandlungsspektrum, und homöopathische Therapien sind im Gesundheitssystem fest verankert. Trotzdem kam in diesem Sommer wieder einmal die Diskussion um die Wirksamkeit der Homöopathie auf, verbunden mit dem Argument: „Da ist ja eh nichts drin“. Dabei ist die Debatte um die Homöopathie nicht neu, sie wird seit Hahnemanns Zeiten heftig geführt.

Die Kritiker der Homöopathie stören sich dabei an den zwei homöopathischen Grundsätzen:
  • der Ähnlichkeitsregel, dass die Therapie von Symptomen mit Mitteln erfolgt, die ebensolche Symptome am Gesunden auslösen und
  • der speziellen Art und Weise der Herstellung eines homöopathischen Mittels (Potenzierung).

Klösterl-Apotheke JW
Beide Thesen sind auf den ersten Blick mit den naturwissenschaftlichen Gesetzen der Physik und Chemie nicht vereinbar. Dabei frage ich mich, haben denn die theoretischen Hintergründe der Naturgesetze, die Quanten- und Relativitätstheorie von Max Planck, Albert Einstein und Werner Heisenberg überhaupt schon Eingang gefunden in die Medizin? Der Heisenberg-Schüler Hans-Peter Dürr setzt sich in seinem Buch „Warum es ums Ganze geht“ ausführlich mit den Themen „Welt als Beziehung“ und „Physik und Alltagserfahrung“ auseinander und kommt zu der Erkenntnis: „Die Grundlage der Welt ist nicht materiell, sondern geistig.“ Wir sind, denke ich, noch lange nicht an die Grenzen unseres Wissens gekommen.

Woran die Medizin gemessen werden muss, ist der Heilerfolg. Letztlich zählt für den Kranken die Wirksamkeit. Dass das homöopathische Konzept (noch) nicht erklärbar ist, sollte dabei kein Hinderungsgrund für die Anwendung sein.


Die Klösterl-Apotheke fertigt schon lange homöopathische Mittel nach dem Homöopathischen Arzneibuch per Hand an und verfügt damit über große Erfahrung auf diesem Gebiet.
Die vielen Heilerfolge und positiven Rückmeldungen unserer Kunden, die wir in unserer jahrelangen Praxis sammeln konnten, bestätigen uns die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel.

Die medizinische Forschung der letzten 50 Jahre konzentrierte sich sehr auf die Analyse der Biochemie und auf Stoffwechselvorgänge. Viele Wirkmechanismen konnten aufgedeckt und geklärt werden, und es wurden spezielle Moleküle entwickelt, die in das biochemische Geschehen eingreifen. Man freute sich, Wege gefunden zu haben, Symptome an- und auszuschalten, verlor dabei aber meiner Meinung nach das große Ganze aus den Augen. So bieten Protonenpumpen-Hemmer z.B. eine schnelle Hilfe bei Sodbrennen und Bauchschmerzen, die auf eine Überproduktion von Magensäure zurückgehen. Die teils schwerwiegenden Nebenwirkungen, die fehlenden Daten zur Langzeit-Einnahme und die Tatsache, dass nicht die Ursache der Beschwerden, sondern lediglich das Symptom bekämpft wird, werden dabei ignoriert. Im Zweifel wird gegen die Nebenwirkungen ein weiteres Mittel verordnet.

So stehen wir heute bei einer Medizin der Symptom-Bekämpfung und nicht der Ursachen-Heilung.
Natürlich bin ich froh, dass es die wissenschaftliche Forschung und die vielen Erkenntnisse daraus über unsere Natur, die Zell-Mechanismen, die Organ-Systeme etc. gibt. Aber die Symptom-bekämpfende Medizin wird uns und unseren Zellen langfristig keine Hilfe sein, um wieder eigenständig arbeiten zu können. Und hier setzen Naturheilkunde und alternative, komplementäre Medizin an: im Zusammenspiel aus verschiedenen Therapieansätzen den Körper zur Selbstheilung anzuregen. Denn der menschliche Organismus ist ein komplexes System und, um dieses aufrecht zu erhalten, bedarf es auch komplexer Methoden. Das Ziel ist, die gesunde Balance wieder herzustellen und die Zellen das machen zu lassen, wofür sie seit Jahrtausenden trainiert wurden. Da können bei triefender Nase allein schon ein paar Kügelchen Allium Cepa D 12 zur Gesundung beitragen.




In der Zeitschrift Allgemeinarzt-online vom 20.03.2018 äußerte sich der Allgemeinmediziner Gerhard Bleul in einem Interview zu seiner täglichen Praxis: „Homöopathie in das Behandlungsspektrum mit aufzunehmen heißt ja nicht, dass man dann nicht mehr verpflichtet ist, eine sorgfältige Diagnostik zu betreiben, oder dass man dann konventionelle Medizin nicht anwendet, wenn sie indiziert ist. Ich persönlich halte es so: Dort, wo konventionelle Medizin gebraucht wird, wird sie natürlich auch angewendet. Aber dort, wo sie nicht sofort gebraucht wird, beginne ich mit einer homöopathischen Behandlung, und das ist oft ausreichend.“

Sowohl bei mir persönlich als auch bei vielen unserer Patienten sehe ich, wie genial einfach die Anwendung ist und wie gut auf die individuell ausgesuchten Mittel reagiert wird. Ich brauche dazu nicht unbedingt eine Studie. Nach meinem Erachten können Studien die Komplexität gar nicht ausreichend darstellen.

So möchte ich aber auch genauso abgrenzen, dass jede Therapie ihre Grenzen hat und schlimme Erkrankungen meist nicht allein durch eine einzige Behandlungsmethode ausreichend therapiert werden können, sondern die Heilmethoden sollten sich ergänzen und gegenseitig unterstützen. So kann z.B. Nux vomica D 30 eingesetzt werden, um die Nebenwirkungen einer Chemotherapie wie Übelkeit und Erbrechen zu reduzieren, damit die Compliance zu fördern und dem Patienten mehr Kraft für die weitere Therapie zu geben.

Gerne möchte ich auf einen Artikel aus der Pharmazeutischen Zeitung (PZ Juni 2019) hinweisen, in dem Dr. Jens Behnke, Kommunikationswissenschaftler und Programmleiter für Integrative Medizin bei der Karl und Veronica Carstens-Stiftung, die Studienlage zur Homöopathie unter die Lupe nimmt und den Stellenwert der Homöopathie in der Integrativen Medizin unterstreicht.
Seine Einschätzung teile ich voll und ganz! „Die Zukunft der Medizin ist undogmatisch, integrativ und bedient sich aller Verfahren, die im individuellen Fall die beste Aussicht auf Heilung bieten.“

Ihre Josepha Wallbrecher